9. Der untote Drache

Während Birel, Shateeva und Istorvir das Treiben der seltsamen, violetten Gestalt auf der anderen Straßenseite beobachteten, schlief Evendar weiter den Schlaf des Gerechten.
Dies sollte sich allerdings kurze Zeit später ändern, denn auch einige weitere Gäste der Taverne hatten die seltsamen Dinge gesehen, die sich auf der anderen Seite der Strasse abspielten und es kam langsam Leben in das große Haus.
Die violette Gestalt schien inzwischen in so etwas wie ein Gespräch, mit den von ihr beschworenen Geistern verwickelt zu sein. Jedenfalls schenkte sie der nahen Herberge und den inzwischen erwachten Gästen – sofern sie diese denn bemerkt hatte – keinerlei Aufmerksamkeit.

Dann passierte etwas Seltsames: Ein plötzlicher Wind kam auf, der den Blättern der umliegenden Bäume zerrte und dafür sorgte, dass die Gestalten ihr Gespräch unterbrachen und sich unruhig umschauten.
Als dann noch ein lautes Rauschen aus dem nächtlichen Himmel dran, richteten die Bewohner der Herberge ebenfalls ihre Blicke nach oben um kurze Zeit später landete ein gewaltiger Drache auf dem Hügel oberhalb der Gräber.

Die riesige Kreatur musterte die Gestalten unter sich und richtete sogar kurz seine Aufmerksamkeit auf die Herberge, bevor er sich an die violette Gestalt wandte: „Glaubt ihr wirklich, dass euch diese jämmerlichen Beschwörungen retten werden? Nichts kann euch vor unserem Zorn bewahren!“ Mit diesen Worten hob der Drache erneut sein Haupt und es schien als würde er tief einatmen.
Dann hüllte er die Gräber, alle dort stehenden Gestalten und einen großen Teil der Straße in einen gewaltigen Feuersturm.
Als dieser dann nach wenigen Augenblicken wieder erlosch, war von den Gestalten nichts mehr zu sehen.
Der Drache richtete abermals seinen Blick auf die Taverne, breitet dann jedoch seine Flügel aus und erhob sich mit einem einzigen Schlag seiner Schwingen um im Nachthimmel zu verschwinden.

In der Taverne machte sich nun neben der Erleichterung, dass man die ganze Sache unbeschadet überstanden hatte, auch ein gewisse Ratlosigkeit breit. Keiner der Anwesenden konnte so recht sagen, was genau man dann nun gerade gesehen hatte. Der Wirt jedenfalls lud seine Gäste zu nächtlichen Speisen und einem Umtrunk ein, auf dass man der Schrecken schnell vergessen möge.

Unser Helden beschlossen während dieses Nachtmahls der ganze Sache auf den Grund zu gehen. Sie wollten damit jedoch bis zum Sonnenaufgang warten und ginge deshalb gut gesättigt wieder auf ihre Zimmer. Hier machte Shateeva noch eine eigenartige Entdeckung: In den Ruinen, südlich der Herberge, stand ein alten verfallenes Haus, dass sie von Ihrem Zimmer aus -zumindest bei Tage – sehen konnte. Jetzt in der Dunkelheit, sah sie dort kurz so etwas wie Fackelschein aufleuchten. Sie erzählte die Birel davon und die beiden beschlossen, dies ebenfalls am nächsten Tag zu untersuchen.

Am nächsten Morgen zogen unsere Helden los um das Werk des Drachen zu begutachten. Bei den Gräbern war jedoch, außer verbrannter Erde, nichts mehr zu finden. Deshalb entschlossen sich Istorvir und Evendar, den nahen Fluss zu überqueren um den Hügel auf dem der Drache gelandet war näher in Augenschein zu nehmen. Shateeva und Birel, wollten sich hingegen nach Süden aufmachen und sich bei dem verfallenen Haus umschauen.

Unser beiden männlichen Abenteurer fanden alsbald eine geeignete Stelle um den Fluss zu passieren.

Aber auch auf der anderen Seite, konnten Sie nichts mehr finden, was Aufschluss über die seltsamen Geschehnisse der letzten Nacht hätte geben können. Sie schauten, etwas enttäuscht, noch kurz die verfallene Windmühle, die auf dem Hügel stand und konnten dort zumindest einen seltsamen Stein erbeuten.

Shateeva und Birel hatten inzwischen das kleine, verfallene Haus erreicht und fanden nach kurzer Suche eine Falltür die in einen unterirdischen Gang zu führen schien. Birel schickte daraufhin ihren kleinen Begleiter los um ihre Gefährten zu holen, denn die Erkundung des Ganges wollten sie zu viert in Angriff nehmen. Kurze Zeit später, war die Gruppe wieder komplett und der seltsame Tunnel konnte nun betreten werden.

Es schien sich hierbei um einen Teil der alten Ruinen zu handeln, der wohl dereinst als Fundament für das Haus benutzt wurde. Nun hatten wohl Goblins diese unterirdischen Gewölbe als Langerraum auserkoren.

Unser Helden musste sich durch einige große Spinnen kämpfen, die aber schnell beseitigt werden konnten. Sie konnten neben ein paar Münzen auch eine große und sehr edel aussehen Axt finden, mit der sie dann zur Taverne zurückkehrten.

Die Axt stellte sich als ein wertvolles Schmuckstück heraus, dass wohl dereinst für einen großen fürsten der Zwerge gefertigt worden war. Und als der Schmied sich anbot, eben dieses Schmuckstück für eine große Menge an Goldstücken zu kaufen, konnte der Ausflug doch noch zu einem versöhnlichen Abschluss gebracht werden.

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